56. SMM vor dem Anschluss

Aus für Hammerfinale in der gemeinsamen Schlussrunde in Deutschnofen

Nach dem bisherigen Meisterschaftsverlauf erwartete die einheimische Schachszene ein Hammerfinale in der gemeinsamen Schlussrunde am 8. März im Deutschnofner Kulturhaus Nova Teutonica (ex Pfarrheim) zwischen dem Titelverteidiger aus dem Eggental und dem Rekordmeister Gröden. Doch in der 8. und vorletzten Runde am vergangenen Samstag fiel in der Landeshauptstadt wohl schon eine wichtige Vorentscheidung.

Beide Titelanwärter hatten ihre vorletzte Prüfung nämlich in Bozen zu absolvieren, Deutschnofen war bei ARCI zu Gast und Gröden im Klublokal von J. Richter/LASK.

Eine Punkteabgabe konnte Deutschnofen in der laufenden 56. Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft bisher schon des Öfteren gerade noch knapp abwenden, während Gröden nur gegen ARCI einen Punkt liegen lassen musste ansonsten aber nie so recht ins Wanken kam. Eigentlich sollten die Titelverteidiger schon gewarnt sein, hatte ARCI doch bereits in Runde 4 Gröden I einen Zähler abgenommen und dennoch reisten sie ausgerechnet zu diesem wichtigen Treffen ohne ihr in den letzten Jahren so erfolgreiches Spitzenbrett FM Fulvio Zamengo an. Da sich die Bozner ihrerseits jedoch mit der erstmals besten Formation in dieser Saison ans Schachbrett setzten entwickelte sich eine äußerst spannende Auseinandersetzung durchaus auf Augenhöhe in der die Hausherren tatsächlich am Ende mit einem 4:2 Ergebnis den Sieg davontrugen und somit den Eggentalern die erste Saisons Niederlage zufügten. Damit hat das vorgesehene Hammerfinale zwischen Gröden I und Deutschnofen I wohl sehr an Anreiz verloren, denn nun steht der Titelverteidiger vor heimischer Kulisse vor einer nahezu unmöglichen Aufgabe mit mindestens einem 5:1 Sieg die Titelverteidigung doch noch zu schaffen. Gröden hat nämlich wie kein anderer Verein im Lande die nötige Rutine den Sack endgültig zuzumachen, hat man doch bereits 19 Trophäen im eigenen Klublokal stehen.

Dasselbe 4:2 Ergebnis stand auch in der Begegnung J. Richter/LASK gegen Gröden am Ende auf dem Spielberichtsformular, nur da waren es abermals die Grödner die sich auf der Siegerseite befanden. Ihnen kam dabei wohl auch der Umstand zugute, das den Boznern wie schon so oft die Personalprobleme plagten.

Für eine endgültige Entscheidung sorgte hingegen Kaltern/Tramin mit dem denkbar knappen doppelten 3,5:2,5 Punktegewinn gegen den direkten Abstiegsrivalen Brixen/Milland. Nun kann der bereits fünffache Meister in der letzten Runde mit seinen 5 Zählern getrost wegen der spielfreien Runde als Zuschauer das Geschehen verfolgen, wer zwischen Brixen Milland (3 Punkte) und Gröden II (2 Punkte) den Weg in die B Liga antreten muss.

Alle wichtigen Endscheidungen sind hingegen in der B Liga eine Runde vor Schluss bereits gefallen. Der vorjährige Absteiger Steinegg Raika (14 Punkte) hat ebenso wie das Überraschungsteam ARCI Bozen III (13 P.) den Aufstieg fixiert, denn die restlichen Verfolger Ridnaun/Sterzing und ARCI Bozen II weisen bereits einen Dreipunkterückstand auf und können sich nur noch Hoffnung auf den dritten freien Podestplatz machen, bei der ARCI I im Übrigen auch noch in der A Liga zusammen mit Merania im Rennen ist.

Auch im Abstiegskampf sind die Würfel wohl schon gefallen, denn die beiden letztplatzierten Deutschnofen Alpengourmet II (3 P.) und Klausen Raika Untereisacktal II (2 P.) können nicht mehr auf eine weitere Saison in der 2. Liga hoffen. Das Rennen um den eigentlichen dritten vorgesehenen Absteiger zwischen Sparkasse Team und J. Richter/LASK BZ II fällt wohl ins Wasser, wird nach Abschluss der 56. SMM doch in der B Liga ein Platz wegen des Ausscheidens von Ehrenburg in der A Liga frei.

Wie in den letzten Jahren üblich treffen sich die 110 Denksportler zur gemeinsamen Schlussrunde in Deutschnofen im Kulturhaus Nova Teutonica bereits um 15 Uhr, diesmal zwar erneut mit der abschließenden Preisverteilung aber ohne das von vielen geschätzten Buffet.