Unterwegs                                                                                                         16 Mär 2012

Turniersieg auf einem anderen Kontinent

 

Der Bozner Patrick Scharrer hält sich derzeit in Australien

auf. Vor wenigen Tagen feierte er dort sogar einen Turniersieg.

   

   Keineswegs ruhig lässt es der Fide-Meister und aktuelle SSB-Ranglisten-Zweite angehen, ganz im Gegenteil: Er mischt die australische Schachszene kräfig durcheinander. Erst Ende Jänner holte er beim MCC Australia Day Weekender 2012 hinter dem Sieger FM Michel Baron den geteilten zweiten bis vierten Rang, womit er auch einige FIDE-Elopunkte hinzugewann.

 

   Anfäng März meldete er beim SSB die Teilnahme an einem weiteren Turnier an, und zwar den Start bei der 46. Auflage des Begonia-Open in der Nähe von Melbourne. Wie man unschwer erkennt, handelt es sich bei dieser Veranstaltung um ein traditionelles Turnier mit Jahrzehnte langer Geschichte. Gute Kondition verlangt das Turnierprogramm mit sieben Runden in drei Tagen (!) aber schon.

 

  Die Geschichte des Internets ist nicht so alt wie dieses Turnier. Dennoch verfügen die Ausrichter, der Ballarat Chess Club, wie fast jeder Turnierausrichter über eine eigene Webseite. Man musste jedoch überraschend feststellen, dass man vier Tage nach Turnierabschluss vergeblich nach einer Abschlussrangliste suchte. Dabei verzeichneten die Veranstalter mit 131 Spielern eine Rekordbeteiligung, darunter befanden sich auch zwei Hand voll Titelträger.

 

Der Schreiber dieser Zeilen nahm daher via E-Mail Kontakt mit Down Under auf und erhielt rasch eine Rückantwort samt Endstand: Die darin enthaltene Nachricht hätte für den Empfänger und für die Südtiroler Schachgemeinde nicht schöner sein können: "Sie sollten wissen, dass Patrick Scharrer aus Italien der erste ausländische Sieger dieses Turniers in 46 Jahren ist!"

 

  Nun, der Endstand verrät leider nicht ganz, ob Scharrer zum alleinigen Turniersieger ausgerufen wurde, oder ob der Turniersieg geteilt wurde, da er wie zwei weitere Spieler sechs Punkte hatte. Das macht nichts: Die Nachricht von Patrick Cook, dem Präsidenten des organisierenden Clubs, kann man auch so stehen lassen.

 

Endstand