Schacholympiade 2012 in Istanbul

Das Ende der Schacholympiade kam zur richtigen Zeit

 

11 Sep 2012 Am Sonntag endete in Istanbul die Schach-Olympiade. Für Ruben Bernardi kam das Ende zum richtigen Zeitpunkt, denn die zweite Turnierhälfte ging für den Grödner Schachmeister im IPCA-Team gründlich daneben.

 

Bis zur fünften Runde konnte Ruben Bernardi mit einer ausgeglichenen Turnierbilanz aufwarten, doch dann folgte eine Niederlage nach der anderen. 

Nicht im Einsatz war Bernardi in der sechsten Runde, als das IPCA-Team gegen Kasachstan antreten musste. Dabei kassierte die Weltauswahl des Verbandes IPCA eine 0,5:3,5-Niederlage. Wiedergutmachung war am nächsten Tag gegen Luxemburg angesagt, was sich in einem knappen 2,5:1,5-Erfolg ausdrückte, und das obwohl Luxemburg ein leichtes Eloplus aufweisen konnte. In dieser Begegnung kassierte Bernardi gegen Christian Jeitz eine weitere Niederlage.

In der achten und neunten Runde kam es für das IPCA-Team bitter. Niederlagen gegen Syrien (1,5:2,5) und Kirgistan (1:3) warfen das Team weit zurück. Gegen Kirgistan kam Bernardi zu seinem sechsten Einsatz, musste aber auch hier eine Niederlage in Kauf nehmen.

Ein weiteres Mal im Einsatz war Bernardi am letzten Spieltag gegen Nigeria. Aber auch hier ohne Erfolg. Nachdem das IPCA-Team gegen Kenja am zehnten Spieltag einen glatten 4:0-Sieg gefeiert hat, folgte gegen Nigeria mit einem 2:2-Unentschieden eine weitere Ernüchterung im Kampf um eine gute Platzierung.

Das IPCA-Team beendete die 40. Schacholympiade auf dem 93. Platz, was im Bereich der Setzlistenplatzierung liegt. Bester Spieler des Teams war IM Mikeev mit 8,5 Punkten bei neun Partien.

Armenien Sieger

Spannend wurde der Kampf um den Sieg dieser Schacholympiade. Die führenden Chinesen unterlagen am letzten Spieltag der Ukraine mit 1:3, womit sich die Ukrainer Bronze sicherten. Gold ging an Armenien vor Russland, welche beide auf 19 Mannschaftspunkte kamen. Armenien hatte jedoch die bessere Buchholzwertung. Das hatte gemäß dem Reglement den Vorzug als die Brettpunkte, was logischer erscheint.

Endstand:

Rg. Team Wtg1 Wtg2 Wtg3
1. Armenia 19 397,0 29,0
2. Russia 19 388,5 28,5
3. Ukraine 18 363,0 29,5
4. China 17 390,5 29,5
5. United States Of America 17 361,0 30,0
6. Netherlands 16 329,0 29,0
7. Vietnam 16 313,5 29,0
8. Romania 16 310,0 29,0
9. Hungary 15 368,0 28,0
10. Azerbaijan 15 344,0 29,0
11. Cuba 15 338,5 30,5
12. Germany 15 334,5 26,0
13. Poland 15 313,5 27,5
14. Serbia 15 307,0 28,5
15. Italy 15 306,0 28,0
16. Sweden 15 303,5 28,0
17. England 15 300,5 26,0
18. Denmark 15 270,5 27,0
19. Moldova 14 348,5 29,5
20. Bulgaria 14 321,5 28,0
21. Philippines 14 321,0 26,0
22. Argentina 14 316,0 25,0
23. France 14 305,0 26,5
24. Uzbekistan 14 303,0 27,0
25. Slovenia 14 297,0 24,0
26. Israel 14 296,0 25,0
27. Croatia 14 295,5 25,0
28. Latvia 14 295,0 26,0
29. Belarus 14 289,5 27,0
30. Slovakia 14 264,5 27,0
31. Turkmenistan 14 255,0 24,5
32. Australia 14 252,5 24,5
33. Bangladesh 14 227,5 26,0
  weiters:       
41. Austria 13 258,5 25,5
70. Switzerland 11 241,0 24,5
93. IPCA 10 197,5 23,0

 

 

Halbzeit in Istanbul: Bernardi mit ausgeglichener Bilanz

 

2 Sep 2012 Bei der Schacholympiade in Istanbul sind fünf der elf Runden absolviert. Der Gröder Ruben Bernardi kann auf eine ausgeglichene Bilanz in seiner Turniertabelle blicken.

Nach fünf Runden sind mit Russland und Armenien zwei Teams verlustpunktfrei an der Spitze. Mit einem Punkt Rückstand folgen Aserbaidschan und Kroatien auf den Rängen drei und vier, gefolgt von weiteren 16 Mannschaften mit acht Punkten, darunter auch die italienische Auswahl.

Das IPCA-Team, bei dem auch der Grödner Ruben Bernardi mitmischt, liegt mit fünf Punkten auf dem 67. Platz.

Nach der zwar erwarteten, aber dennoch knappen Auftaktniederlage gegen Israel konnte die Weltauswahl des Verbandes IPCA am zweiten Turniertag gegen Guatemala mit 3:1 gewinnen. Dabei kam Bernardi nicht zum Einsatz. Dieser spielte wieder am dritten Spieltag, an welchem die Mannschaft aus dem südostafrikanischen Staat Malawi der Gegner war.

Bernardi spielte auf dem vierten Brett und konnte gegen den elolosen Paul Chimwemwe Khuphwathea den Punkt, seinen ersten bei dieser Schacholympiade, erringen. Diese Partie wurde innerhalb des Teams sicher noch ausführlich analysiert.

In der vierten Runde kamen die Gegner  ebenfalls aus einem ostafrikanischen Staat, und zwar aus Uganda. Der einzige Titelträger dieses Landes ist Fide-Meiste Emojong Elijah, und dieser saß am vierten Brett Ruben Bernardi gegenüber. Der Grödner konnte nach einem schweren Fehler seines Gegners einen Turm gewinnen, wonach sein Gegner sofort weitere Bemühungen einstellte und die Partie aufgab.

Gegen Uganda rechnete die IPCA-Mannschaft sicher mit einem doppelten Punktgewinn, stattdessen endete die Begegnung etwas überraschend mit einem 2:2-Unentschieden.

In der Außenseiterrolle war das IPCA-Team am fünften Spieltag, als es die Slowakei zugelost bekam. Hier kam Bernardi zu seinem vierten Einsatz bei diesem Großereignis. Mit den schwarzen Steinen spielend musste Bernardi gegen IM Milan Pacher (Elo 2442) nach 35 Zügen in aussichtsloser Stellung die Waffen strecken. Die Begegnung entschied das favorisierte slowakische Team (mit GM Ftacnik) mit 2,5:1,5 für sich. 

Für die sechste Runde erhielt das IPCA-Team erneut einen attraktiven und starken Gegner zugelost. Der Gegner ist Kasachstan, das vier GM und einen IM in seinen Reihen hat.

 

Knappe Niederlage für Bernardi's Team

 

29 AUG 2012 Für Ruben Bernardi ging gestern in Istanbul der Traum von einer Teilnahme an der Schacholympiade in Erfüllung. Ein Erfolgserlebnis gab es dabei aber nicht.

In der ersten Runde der diesjährigen Schacholypmiade erhielt Bernardi's IPCA-Team die Nationalmannschaft von Israel zugelost, welches mit den vier Großmeistern Emil Sutovsky, Maxim Rodshtein, Evgeny Postny und Boris Avrukh einen Elodurchschnitt von über 2640 aufwies und somit klarer Favorit war. Am Ende siegte Israel aber nur knapp mit 2,5:1,5, da es dem mehrfachen IPCA-Weltmeister, IM Andrei Obodschuk, gelang, dem israelischen Haudegen Emil Sutovsky nach 38 Zügen den Punkt abzunehmen.

Ruben Bernardi spielte am vierten Brett mit den weißen Steinen gegen GM Boris Avrukh (Elo 2605). Er musste die Überlegenheit seines Gegners nach 37 Zügen und in einer aussichtslosen Stellung akzeptieren und die Null in die Turniertabelle eintragen lassen.

 

 

Nächste Schacholympiade mit einem Südtiroler

 

20 AUG 2012 Mit Sicherheit steht die kommende Schach-Olympiade in der Türkei ganz oben im Terminkalender jedes Landes. Zwar kann Südtirol dazu kein eigenes Team entsenden, aber in diesem Jahr wird zum ersten Mal nach 36 Jahren wieder ein Südtiroler dabei sein: Ruben Bernardi.

 

 Die Schach-Olympiade zieht alle zwei Jahren die Aufmerksamkeit der Schachwelt auf sich, gibt sich doch bei diesem Event gleich alles von höchstem Rang und Namen gegenseitig die Klinke in die Hand. Und nicht nur das: Mehr als 160 Mannschaften im allgemeinen Turnier und fast 130 Teams bei den Frauen werden in Istanbul für einen neuen Teilnahme-Rekord sorgen.

    Die Schach-Olympiade ist ein Wettbewerb der Nationen. Daher darf jedes Land eine Mannschaft schicken. Eine Mitgliedschaft in der entsprechenden Föderation ist Voraussetzung, während eine entsprechende Staatszugehörigkeit zwar nicht vorgeschrieben, aber die Regel ist. Doch es gibt Ausnahmen.

   Neben den Nationalverbänden dürfen auch andere der FIDE angeschlossenen Verbände eine Auswahl schicken. Eine davon ist die IPCA, der Verband der Behinderten. Für diesen geht eine Art Weltauswahl von Spielern verschiedener Nationen ins Rennen.

   Einer davon ist der Grödner Schachmeister Ruben Bernardi. Bernardi hat sich im Vorjahr an der IPCA- Weltmeisterschaft beteiligt und dabei den fünften Rang belegt. Da dieses Turnier als Qualifikation für die WM galt, wurde er für die IPCA-Auswahl nominiert. Diese besteht aus dem mehrfachen IPCA-Weltmeister IM Andrei Obodchuk (Elo 2399) und IM Stanislav Mikheev (2244) aus Russland, dem ukrainischen IM Igor Jarmonov (2333) und Vit Valenta (2162) aus Tschechien. Betreut wird das Team von GM Thomas Luther.  

   Als bisher einziger Südtiroler beteiligte sich der Brunecker Fide-Meister Carlo Micheli als Nationalspieler Italiens bei zwei Schach-Olympiaden, und zwar 1972 in Skopje und zuletzt 1976 in Haifa.

 

 

 

 

 

 

 

Bernardi's Partien:

 

Bernardi,R  - Avrukh,B (2605)

1. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 d6 6.Lc4 e6 7.Le3 Le7 8.f3 a6 9.De2 Sxd4 10.Lxd4 b5 11.Ld3 0–0 12.Df2 Dc7 13.0–0 Lb7 14.Dg3 b4 15.Sd1 e5 16.Le3 d5 17.Sf2 Sh5 18.Dh3 g6 19.Sg4 Kh8 20.exd5 Lxd5 21.Tae1 f6 22.Sh6 Lc5 23.Kh1 Lxe3 24.Txe3 Sf4 25.Dh4 Dg7 26.Sg4 h5 27.Sf2 g5 28.Dg3 h4 29.Dg4 Le6 30.Lf5 Lf7 31.Le4 Lh5 32.Df5 Lg6 33.Dg4 f5 34.Dxg5 fxe4 35.Dxh4+ Lh7 36.g3 exf3 37.Sg4 Sg2

0–1

 

Bernardi,R  - Paul Chimwemwe,K

3. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.Sc3 Lg7 6.Le3 Sf6 7.Lc4 Da5 8.0–0 0–0 9.Lb3 d6 10.f3 Ld7 11.Dd2 Se5 12.Lg5 h6 13.Lxh6 Lxh6 14.Dxh6 Dc5 15.Tad1 a5 16.Kh1 a4 17.Sd5 Sxd5 18.Lxd5 e6 19.Lxe6 fxe6 20.f4 Tf7 21.fxe5 Tg7 22.exd6 Ta6 23.Sxe6 Lxe6 24.d7 Lxd7 25.Td5 De7 26.Df4 Te6 27.Td4 Lc6 28.Db8+ Le8 29.Txa4 Txe4 30.Txe4 Dxe4 31.h3 Kh7 32.Tf4 De1+ 33.Kh2 g5 34.Tf5 Lc6 35.Tf8 De4 36.Th8+ Kg6 37.Dd6+

1–0

 

Emojong,E - Bernardi,R

4. Runde

1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 b5 4.cxb5 a6 5.bxa6 g6 6.Sc3 Lxa6 7.g3 d6 8.e4 Lxf1 9.Kxf1 Sbd7 10.Sf3 Lg7 11.Kg2 0–0 12.De2 Ta7 13.Lf4 Sg4 14.a4 Da8 15.h3 Sge5 16.Sd2 Sb6 17.Ta3 f5 18.Tha1 fxe4 19.Dxe4 e6 20.dxe6 d5 21.De2 Sbc4 22.Sb5 Te7 23.Sxc4 Sxc4 24.Tb3 Dc6 25.Te1 h6 26.h4 Tf6 27.Dd3 Sa5 28.Tc3 d4+ 29.Df3 dxc3

0–1

 

Pacher,M - Bernardi,R

5. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 e5 5.Sb5 d6 6.S1c3 a6 7.Sa3 Sf6 8.Lg5 b5 9.Lxf6 gxf6 10.Sd5 f5 11.c3 Lg7 12.exf5 Lxf5 13.Sc2 Se7 14.Ld3 Lg6 15.Sxe7 Dxe7 16.Se3 e4 17.Lc2 0–0 18.h4 h6 19.Dg4 De6 20.De2 b4 21.Lb3 De5 22.h5 Lh7 23.0–0 bxc3 24.bxc3 Kh8 25.Tfd1 f5 26.Sc4 De7 27.Txd6 Tad8 28.Tad1 Txd6 29.Sxd6 Le5 30.Dxa6 Tf6 31.Dc8+ Tf8 32.Dc6 Lg8 33.Lxg8 Tf6 34.Sxf5 Df8 35.Le6

1–0

 

Jeitz,C - Bernardi,R

7. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 g6 4.0–0 Lg7 5.c3 Sf6 6.Te1 0–0 7.h3 d5 8.e5 Se8 9.d4 Db6 10.Lxc6 bxc6 11.Sbd2 cxd4 12.cxd4 Sc7 13.Sb3 h6 14.Sc5 Se6 15.Sa4 Db5 16.b3 a5 17.La3 Ta7 18.g3 Te8 19.Kg2 Sd8 20.Tc1 Db8 21.Dd2 h5 22.Sc5 Lf5 23.Sh4 Lc8 24.f4 Lh6 25.Tc3 Dc7 26.De2 Se6 27.Sxe6 Lxe6 28.f5 gxf5 29.Tf1 Dd7 30.Dxh5 Lg7 31.Sxf5 Lxf5 32.Txf5 De6 33.Tf4 Ta6 34.Tg4 Kf8 35.Lc1 c5 36.Dh7

1–0

 

Bernardi,R - Takyrbashev,B

9. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.Sc3 Lg7 6.Le3 Sf6 7.Le2 0–0 8.0–0 d5 9.exd5 Sb4 10.d6 Dxd6 11.Sdb5 Dxd1 12.Taxd1 Lf5 13.Sd4 Lg4 14.f3 Ld7 15.a3 Sfd5 16.Sxd5 Sxd5 17.Lc1 La4 18.Lc4 Sb6 19.Lb3 Tfd8 20.Se2 Lxb3 21.cxb3 Tdc8 22.a4 e6 23.Tf2 Sd5 24.g3 Tc2 25.Sf4 Ld4 26.Txd4 Txc1+ 27.Tf1 Txf1+ 28.Kxf1 Se3+ 29.Ke2 e5 30.Td7 exf4 31.Txb7 a5 32.Tb5 Sf5 33.Kf2 Tc8 34.gxf4 Tc2+ 35.Kf1 Txb2 36.Txa5 Txb3 37.Ta8+ Kg7 38.Kg2 Tb2+

0–1

 

Bernardi,R - Adesina,A

11. Runde

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.Lb5+ Sc6 4.Lxc6+ bxc6 5.0–0 e6 6.d4 cxd4 7.Dxd4 Db6 8.c4 Dxd4 9.Sxd4 Lb7 10.Sc3 Sf6 11.Te1 Sd7 12.b3 Le7 13.Lb2 0–0 14.Tad1 Tfd8 15.f4 Kf8 16.Td2 Tac8 17.Ted1 Ke8 18.f5 Sf8 19.a3 a6 20.Sf3 f6 21.Sd4 e5 22.Sde2 Tc7 23.Sa4 Tb8 24.Sec3 a5 25.Se2 La6 26.Sc1 Lc8 27.Lc3 Ta7 28.g4 Ld7 29.Sb2 c5 30.a4 Lc6 31.Te2 Tb6 32.Td3 Sd7 33.h4 Sb8 34.Sd1 La8 35.Kf2 Sc6 36.Ke3 Sd4 37.Tb2 Tb8 38.Le1 Ld8 39.Sc3 Tf7 40.Sb5 Kd7 41.Se2 g6 42.Sec3 gxf5 43.gxf5 Tg7 44.Th2 h5 45.Se2 Tg4 46.Sg3 Le7 47.Sxd4 cxd4+ 48.Kf3 Tf4+ 49.Ke2 Lxe4 50.Sxe4 Txe4+ 51.Kd1 Ld8 52.Tg2 Tf4 53.Tg7+ Kc6 54.Tg8 Kb6 55.Tdg3 Lc7 56.T8g7 Kc6 57.Th7 Txf5 58.Tgg7 Lb6 59.b4 axb4 60.Lxb4 Ld8 61.La3 Tf3

0–1