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server
24
CHESS FESTIVAL |
Endstand |
Server24 chess
festival - 9. Spieltag
"Trofeo Ad Gredine"
geht nach Argentinien
10
JUN 2012
Fernando
Peralta ist der Sieger des "server24 chess festival" von St. Ulrich. Der
32-jährige Großmeister aus Argentinien akzeptierte am heutigen Schlusstag
nach nur neun Zügen das Remisangebot seines Gegners, was ihm den
Turniersieg sicherte.
Eigentlich hätte
Aloyzas Kveinys das Turnier auch noch gewinnen können. Doch an der
lockeren und gelösten Stimmung, die er mit Peralta vor der Partie zeigte,
konnte man den Ausgang der Partie am ersten Brett erahnen. Die Partie hatte
auch kaum begonnen, da reichten sich die beiden Kontrahenten erneut die
Hände: Nach dem Abspulen einer x-fach gespielten Eröffnungsvariante schlug
der litauische Landesmeister von 2008 trotz des Anzugsvorteils die
Punktteilung vor. Der argentinische Großmeister Fernando Peralta
akzeptierte das Angebot sofort und konnte die Glückwünsche von Kveinys zum
Turniersieg entgegen nehmen.
Lockeres
Plaudern vor der Partie, doch schon bald unterzeichneten GM Peralta
(links)
und GM
Kveinys die Formulare mit der Punktteilung...
Aloyzas, ehemaliger
Trainer der iranischen Frauen-Nationalmannschaft, vertraute darauf, dass
das Remis zum zweiten Platz reichen würde. Die Rechnung ging zwar auf,
allerdings auch deshalb, weil die sechs weiteren Kandidaten auf den
zweiten Platz, welche auf den Brettern zwei, drei und vier den Arbeitstag
absaßen, die Punkte ebenfalls teilten: Baklan gegen Ulibin nach 19 Zügen,
Arun Prasad und Gleizerov nach zwölf und Antoniewski gegen Petkow nach
ebenfalls einem Dutzend ausgeführter Züge: Gähnende Langeweile statt
kämpferischem Schach an den Spitzenbretter. Aber bitte, es ging halt auch
um die Absicherung des Preisgeldes...
Von einer
friedfertigen Einstellung nichts wissen wollten Sarunas Sulkis und Sipke
Ernst. Sulksis, der den Turnierauftakt verpatzt hat und Ernst, der nach
zwei Niederlagen in Folge um Schadensbegrenzung bemüht waren, konnten mit
Siegen über Arkadij Rothstein und Martha Fierro Baquerro zu einer größeren
Gruppe aufschließen, die hinter Peralta und Kveinys den dritten bis
zwölften Rang teilten. Wertungsdritter wurde schließlich der Inder Arun
Prasad.
Das
Siegerfoto des "Server24 Chess Festival: Rainer Demetz, Thomas Moroder,
Aloyzas Kveinys, Fernand Peralta, Arun Prasad Subramanian, Renzo Renier,
der Bürgermeister von St. Ulrich Ewald Moroder und Gerhard Bertagnolli
Aus den
Preisrängen verdrängt wurden am Schlusstag der amtierende
Senioren-Weltmeister Vladimir Okhotnik, der gegen IM Valsecchi den
Kürzeren zog, und IM Kenny Solomon. Über seinen Bezwinger, den Inder
Akshat Chandra, darf man jetzt ruhig auch einmal einige Zeilen schreiben:
Der junge "Mann" ist zwölf Jahre alt, hat bereits 2155 FIDE-Elopunkte zu
Buche stehen und wechselte während des Turniers von der indischen zur
amerikanischen Föderation. Hier in Europa soll er einen Großmeister als
Trainer haben; wer es ist, wollte sein Vater nicht verraten. Und dass er
das Schachspielen kann, hat FM Alexander Bertagnolli in St. Ulrich auch
schon einsehen müssen...
Rainer
Demetz im Pech
Und die Südtiroler? Bei denen
lief es die ganze Woche über nicht nach Wunsch, auch wenn FM
Alexander Bertagnolli, Mirko Waldner und Ruben Bernardi ihren
Turnierausgang mit einem Punktgewinn verbesserten. Stefan Moroder gab
hingegen den Brettpunkt ab, und das gleiche Schicksal ereilte Rainer
Demetz, was für den Obmann des SC Gröden besonders bitter war: In
aussichtsreicher Stellung mit Materialvorteil verdarb er die Partie gegen
Alessio Viviani zum Verlust, womit er nicht nur die Meisternorm und ein
besseres Turnierergebnis, das er nach dem Auftaktsieg gegen GM Ulibin
verdient gehabt hätte, liegen ließ. Auch eine höhere FIDE-Einstiegswertung
und der mögliche Meistertitel gehen ihm durch die Lappen. Schach kann ganz
schön gemein sein...
Thomas
Kofler Sieger des B-Opens
Freude herrschte bei der
Preisverteilung bei SSB-Präsident Thomas Kofler. Er ließ sich die Chance
nicht nehmen und holte mit einem weiteren Punktgewinn den Sieg des B-Opens.
Das endete im toten Rennen, kamen doch mit Roberto Albanesi und Arvydas
Baltrunas zwei weitere Spieler auf 7,5 Punkte. Kolfer hatte jedoch die
bessere Wertung und holte den ersten Preis. Mit bereits 1,5 Punkten
Rückstand teilten sich vier Spieler die Plätze vier bis sieben, zu denen
auch Rifat Kazazi vom SC Gröden und Christoph Wieser vom SC Algund
gehörten. In der Gruppe mit 5,5 Zählern landeten Jonas Fox nach Wertung
auf Platz neun, Stefan Engl auf Platz zehn, Johann Schrott auf Platz 13
und Carmen Lantschner auf Platz 14.
Links: Die Schiedsrichter
Gerhard Bertagnolli und Renzo Renier verrichteten einen guten Job.
Rechts: Thomas Moroder
zeichnet den 12-jährigen Akshat Chandra aus.
´
Links: GM Gleizerov, GM
Romanishin und GM Ulibin (von links nach rechts) studieren den Endstand.
Rechts: Arun Prasad
Subramanian holt sich den dritten Rang.
Links: Das Open B mit Thomas
Kofler als späterem Sieger.
Sieger des
"Server24 Chess Festival":
GM Fernando
Peralta
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Server24 chess
festival - 8. Spieltag
Aloyzas Kveinys
könnte es auch noch schaffen
9
JUN 2012 Wer
sich heute auf den Spitzenbrettern einen harten Kampf erwartet hat, hat
diese Hoffnungen schon bald aufgeben müssen. Während vorne nach nur
wenigen Zügen die Friedenspfeifen geraucht wurden, nutzte einer aus der
Verfolgergruppe seine Chance und spielt morgen um den Turniersieg.
Der Reihe nach: Kaum hatte heute die Spielrunde begonnen, da wurde auch
die erste Punktteilung gemeldet. Der mit einem Punkt Vorsprung führende GM
Fernando Peralta scheute heute jedes Risiko und offerierte schon nach zehn
Zügen seinem Gegner Antoniewski die Punktteilung. Somit konnte er das
übrige Tagesgeschehen und seine Konkurrenten in Ruhe beobachten.
Den beiden
Großmeistern am Spitzenbrett folgten aus dem Verfolgerfeld bald auch
Petkov und Baklan, die nach 13 Zügen beschlossen, mit dem restlichen Tag
noch etwas anzufangen. Und der junge Isländer Gretarsson spielte gegen GM
Gleizerov nicht nur um den Anschluss. Ihm geht es auch um die GM-Norm. Der
internationale Meister aus Reykyavik versuchte es mit einem Königsangriff,
der aber nicht durchschlug. Gleizerov kam in der Folge zum Gegenangriff
und zwang Gretarsson zur Aufgabe, nachdem dieser Material einbüßte.
Fehlt noch die
Begegnung Kveinys gegen Ernst. Der litauische Großmeister eroberte am
Damenflügel einen Bauern, den der mit Unterstützung des Läuferpaares auf
die Reise schickte. Zur Umwandlung kam es nicht: Der Holländer versuchte
in höchster Not einen letzten Königsangriff. Als er erkannte, dass auch
diese Unterfangen ohne Aussichten auf Erfolg gekrönt war, gratulierte er
Kveinys zum Sieg.
Kveinys, der in
rund einem Monat 50 Jahre alt wird, ist somit der einzige Spieler aus der
Verfolgergruppe, der es geschafft hat, dem führenden Peralta auf den
Fersen zu bleiben. Er und der Argentinier spielen morgen um den
Turniersieg, wobei Peralta ein Remis genügt.
GM Vladimir Okhotnik
und GM Tal Baron haben mit dem Turniersieg nichts mehr zu tun
Die Südtiroler erlebten heute
einen pechschwarzen Tag. Mit Ausnahme von Rainer Demetz, der in einer
unausgekämpften Stellung den Punkt teilte, blieben für die übrigen Spieler
Erfolgserlebnisse aus.
Glücklose Südtiroler: Ruben
Bernardi und Mirko Waldner
Stand nach 8 Runden:
1. GM Peralta 6,5
2. GM Kveinys 6,0
3. - 8. GM Arun Prasad, GM
Baklan, GM Antoniewsk, GM Petkov, GM Ulibin und GM Gleizerov, alle 5.5
Im B-Open hat sich die
Führungsgruppe auf drei Spieler reduziert: Thomas Kofler, Roberto Albanesi
und Arvydas Baltrunas liegen mit 6,5 Punkten vorne und haben auch einen
Punkt Vorsprung auf die nächste Punktgruppe.
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Server24 chess
festival - 7. Spieltag
Eine isländische
GM-Norm ist in Reichweite
8
JUN 2012 Im
Februar dieses Jahres hat der 19-jährige Hjorvar Steinn Gretarsson von der
FIDE den Titel eines internationalen Meisters bekommen. Nun ist er drauf
und dran, in St. Ulrich eine GM-Norm zu schaffen. Allerdings sind noch
zwei Runden zu spielen..
Eine weitere Hürde hat der junge Mann aus der isländischen Hauptstadt
Reykjavik heute genommen. In der Partie gegen GM Baklan teilte Gretarsson
zwar schon nach 13 Zügen den Punkt, im Hinblick auf den Kampf um den
Turniersieg bedeutet das für beide Spieler einen kleinen Rückschlag.
Gretarsson dürfte bei der frühen Punktteilung seine Aufmerksamkeit eher
bei der möglichen GM-Norm gehabt haben.
In der Verfolgergruppe: GM
Vladimir Petkov und GM Aloyzas Kveinys
Einen Schritt
Richtung Turniersieg machte heute GM Peralta. Dessen Gegner, der nach
sechs Runden punktgleiche GM Ernst, konnte nicht widerstehen, auf b7 einen
Bauern zu schnappen. Der Argentinier legte daraufhin mit einem feinen
Springermanöver den weißen Damenflügel lahm und verstärkte den Druck auf
den Zentrumslinien. Als Ernst sich dazu durchrang die Qualität zu opfern
war es schon zu spät: Nach 32 Zügen kapitulierte der Holländer in einer
schlechten Stellung.
GM Peralta mit einem Punkt
Vorsprung ─ Südtiroler ohne Sieg
Nach dem Sieg
Peraltas gerät allmählich die Konkurrenz in "Zugzwang". Auf Brett drei
hätte GM Petkov die Chance gehabt, sich mit einem Sieg auf die Fersen des
südamerikanischen GM's zu heften. Er opferte gegen Arun Prasad zunächst
zwei Bauern, dann noch eine Qualität für etwas Initiative, zu mehr als
einem Remis reichte es allerdings nicht.
Ohne Sieg absolvierten die
Südtiroler den siebten Turniertag. Nach seinem eher glücklichen Sieg
gestern im "Derby" mit Mirko Waldner teilte FM Bertagnolli mit dem
isländischen Titelkollegen Thorsteinsson heute den Punkt. Ein Remis
erreichten auch Stefan Moroder und Mirko Waldner, während Rainer Demetz
gegen IM Borgo eine Null quittieren musste und Ruben Bernardi den Punkt
nach einem langen Endspiel abgeben musste.
Stand nach sieben Runden:
1. GM Peralta 6 Punkte
2. - 7. IM Gretarsson, GM
Baklan, GM Ernst, GM Antoniewski, GM Kveinys und GM Petkov je 5,0.
8. - 14. GM Arun Prasad, GM
Okhotnik, GM Rothstein, IM Mogranzini, GM Ulibin, GM Baron und GM
Gleizerov je 4,5.
Im B-Open hat sich eine
fünfköpfige Führungsgruppe gebildet. Dazu geführt haben die Niederlagen
der bisher führenden Thomas Kofler und Roberto Albanesi. Kofler und
Albanesi teilen sich die Spitze mit Dragan Dimitrijevic, Arvydas Baltrunas
und Gabriele Oppici, der Kofler heute bezwang.
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Server24 chess
festival - 6. Spieltag
GM Peralta schließt
zu GM Ernst auf
7
JUN 2012 Wie
spielt man mit einem Springer, einem Läufer und mit einem König gegen den
König? Der argentinische GM Fernando Peralta demonstrierte heute in einem
langen Endspiel gegen GM Arun Prasad die richtige Technik.
Der Südamerikaner ist sicher einer der Sieger des Tages. Schon früh nahm
er seinem indischen Großmeisterkollegen eine Qualität ab, musste sich dann
aber lange mühen, bis er den Punkt unter Dach und Fach hatte. Es kam zu
einem Endspiel K+S+L+B gegen K+S+B, bei dem er zunächst den gegnerischen
Springer so in die Enge trieb, dass Arun Prasad den Springer gegen den
letzten weißen Bauern abgab. Nachdem Peralta den letzten verbliebenen
Bauern wegräumte, führte er mit lehrbuchreifer Technik das Endspiel mit
Springer und Läufer gegen König zum Sieg.
Die einzige
Dame im Feld, die WGM Martha Fierro Baquero, hat bisher
3,5 Punkte
gesammelt. GM Vladimir Baklan hält bei Quote 4,5.
Am Spitzenbrett
mühte sich Baklan gegen Ernst ebenfalls lange um den Sieg. In einem
Turmenspiel entstand nach 65 Zügen eine Stellung, bei der er einsah, dass
Ernst das Remis halten kann. Der holländische GM hat die erste Position
mit der Punktteilung verteidigt, er wurde aber von Peralta eingeholt.
In der
Spitzengruppe hält sich weiterhin auch IM Gretarsson auf. Der 19-jährige
Isländer zerlegte heute als Nachziehender die weiße Königsstellung Ulibins.
Vladimir Petkov besiegte IM Solomon und befindet sich ebenfalls auf
Tuchfühlung zur Spitze.
Im Südtiroler Duell
holte FM Bertagnolli gegen Mirko Waldner den Punkt. Zum Sieg kam auch
Rainer Demetz, während die beiden anderen Grödner unterschiedliche
Ergebnisse hatten: Ruben Bernardi errang ein Remis, Stefan Moroder hatte
gegen IM Borgo das Nachsehen.
Stand an der Spizte nach
sechs Runden: 1. - 2. GM Ernst und GM Peralta je 5,0 3. - 5. GM Baklan, IM
Gretarsson und GM Petkov je 4,5.
Im B-Open läuft es für
SSB-Präsident Thomas Kofler weiterhin nach Wunsch: Er teilt sich mit 5,5
Punkten die Führung mit Roberto Albanesi.
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Server24 chess
festival - 5. Spieltag
GM Sipke Ernst bremst
italienischen IM
6
JUN 2012 Sipke
Ernst aus Holland war der erste Großmeister, der die Teilnahme am
"server24 chess festival" bestätigt hat. Nun ist er wieder Erster,
und zwar nach fünf gespielten Runden des "Server24"-Schachturniers in St.
Ulrich.
IM Federico Manca hat in den bisherigen Runden gutes, aber auch
kompromissloses Schach gezeigt. Das gelang ihm heute nicht. In der Partie
gegen GM Ernst unterlief ihm bereits im frühen Partiestadium ein Fehler,
den Ernst gnadenlos ausnützte. Der holländische Großmeister mit einer
aktuellen FIDE-Wertung von 2554 Punkten und die Nummer fünf der Setzliste
schnappte sich das angebotene Material und sicherte sich nach nur 21 Zügen
den Punkt.
Am ersten Brett
kam es zum "Gipfeltreffen" zwischen den beiden topgesetzten Großmeistern
Vladimir Baklan und Fernando Peralta. In einer Partie ohne besondere
Höhepunkte offerierte Baklan seinem Gegner nach nur 23 Zügen die
Punktteilung an, was der Südamerikaner akzeptierte. GM Ulibin und GM Arun
Prasad haben gestern in langen Endspielen den Punkt erkämpft, heute fehlte
ihnen offenbar die Kraft dazu: Remis auch hier nach 19 Zügen.
Mit einem Punkt Rückstand zum
Führenden Ernst zumindest in Lauerstellung:
GM Arkadij Rothstein und IM
Kenny Solomon
Und die Südtiroler? Mirko
Waldner's Gegner wird sich sicher Gedanken machen, welcher Zug statt des
Damenopfers besser gewesen wäre. Jedenfalls hatte er keine Kompensation
dafür und so konnte Waldner den Punkt problemlos einfahren. Eine gute
Partie spielte heute Rainer Demetz. Er opferte eine Qualität und erhielt
dazu zwei Bauern. Im weiteren Verlauf entstand ein Freibauer auf der
e-Linie. Rösch, Demetz' Gegner, verteidigte sich aber geschickt: Remis.
Eine Punktteilung mit den weißen Steinen konnte auch Stefan Moroder
verbuchen. Sein Gegner war FM Molina.
Stand nach der 5. Runde:
1. GM Ernst 4,5, 2. - 4. GM
Peralta, GM Baklan, Arun Prasad und GM Baklan je 4,0. Es folgen zehn
Spieler mit 3,5 Punkten.
Ein Blick in das Open B: Dort
liegt ein Trio mit je 4,5 Punkten an der Spitze, zu dem auch SSB-Präsident
Thomas Kofler gehört. Die Spitze teilt er mit Roberto Albanesi und Dragan
Dimitrijevic. Zu der Spielern mit 3,5 Punkten, die die Ränge fünf bis zehn
besetzen, gehört auch Jonas Fox.
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server24 chess
festival - 4. Spieltag
Mutiges
Qualitätsopfer wird nicht belohnt
5
JUN 2012 Den
heutigen Tag sollen die fünf im A-Open spielenden Südtiroler
schnellstmöglich abhacken: Ein Punkt, aber dafür aufopferungsvoll
gekämpft... Gut, davon kann man sich nichts kaufen, aber enttäuscht war
vor allem FIDE-Meister Alexander Bertagnolli.
Der Kalterer hatte heute die Aufgabe, mit den schwarzen Steinen gegen den
polnischen GM Rafal Antoniewski zu spielen. In einem Abspiel der
sizilianischen Eröffnung griff Bertagnolli mutig zum bekannten
Qualitätsopfer auf c3, wonach sich ein kompliziertes Spiel entwickelte.
Dazu meinte ein Beobachter: "Eine solche Stellung möchte man weder mit den
weißen noch mit den schwarzen Steinen spielen..." Offensichtlich behagte
sie dem Kalterer aber. Dennoch griff er im entscheidenden Moment fehl. Wie
es hieß, hätte er statt 28...Lg7 den Springer nach c5 ziehen sollen,
wonach er mit leichtem Vorteil hätte weiterspielen können. Seinem Gegner
gelang es, mit den Türmen die schwarze Festung einzunehmen und so
Bertagnolli zur Aufgabe zu zwingen.
Sie verbesserten sich um
einen Punkt: GM Rafal Antoniewski
und GM Arun Prasad
Subramarian
Dem israelische
GM Tal Baron ist bei diesem Turnier noch wenig gelungen. Heute konnte er
den ersten Sieg einfahren. Leider auf Kosten von Rainer Demetz. Demetz
opferte eine Springer für drei Bauern, was eigentlich ausreichende
Kompensation bedeutet. Wo er in der Folge hätte besser spielen können,
muss er in einer Analyse feststellen. Möglicherweise wurde er vom
Turmschwenk Td1-b1-b4 überrascht. Dadurch verschwand ein Turmpaar vom
Brett, wonach es der Großmeister geschickt verstand, die Schwächen der
schwarzen Stellung zu seinen Gunsten zu drehen. Verloren haben auch Ruben
Bernardi gegen Martha Fierro Baquero und Mirko Waldner gegen Michael
Schäfer. Das einzige Erfolgserlebnis des heutigen vierten Spieltages
konnte Stefan Moroder für sich verbuchen. Er nahm seinem Gegner, Franz
Schnell, nach nur 31 Zügen den Punkt ab.
Ein Star zu
Gast in Gröden: GM Ivan Sokolov (Elo 2680) mit Gerhard Bertagnolli
und Enzio
Montalbini, der für die Live-Übertragung der Partien zuständig ist
An der Spitze nimmt der Kampf
zu: IM Manca konnte heute den Lauf des Elofavoriten bremsen und rang GM
Baklan mit solidem Spiel den halben Zähler ab. Böse unter die Räder kam GM
Okhotnik. Seine Grünfeld-Verteidiung wurde von GM Peralta mit einem
taktischen Schlag in die Bestandteile zerlegt. Im indischen Duell zwischen
IM Saravanan und GM Arun Prasad probten die Kontrahenten 17 Züge lang ein
Turmendspiel, das schließlich der Führer der schwarzen Figuren für sich
entscheiden konnte. Ein langer Arbeitstag endete für den holländischen GM
Ernst erfolgreich: Er konnte GM Romanishin nach fast fünfstündigem Kampf
und 68 Zügen zur Aufgabe zwingen.
Mit diesen Ergebnissen ist es
an der Spitze zu einem Zusammenschluss gekommen:
1. - 5. Platz: Baklan,
Peralta, Manca, Ernst und Arun Prasad je 3,5 vor weiteren sechs Spielern
mit 3 Punkten.
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server24 chess
festival - 3. Spieltag
Man kann eigentlich
nur den Hut ziehen...
4 JUN
2012 Vielleicht
kennt ihn der eine oder andere schon; hierzulande hat er schon einmal
Schachfiguren bewegt, und zwar bei der U16-Italienmeisterschaft in Meran.
Dazu ist er körperlich kaum noch in der Lage und deshalb ist er auf
Hilfe angewiesen. Und trotz dieser schweren Behinderung macht der
15-jährige Alessio Viviani das beste daraus...
Das erste Turnier bestritt er im Alter von elf Jahren. Damals büsste er
noch 30 FSI-Elopunkte ein, seit damals ging es aber nur noch bergauf.
Einen riesigen Satz nach oben in der nationalen Wertungsliste machte er
2008 mit einem Zugewinn von 220 Punkten und sicherte sich kurz danach den
Eintrag in die FIDE-Weltrangliste. Zuletzt verbesserte er sich um 63
FIDE-Elo und hält jetzt bei 2094 Punkten. Tendenz: Steigend.
Beim Open von
St. Ulrich hatte er es bis jetzt mit GM Okhotnik und IM Mogranzini zu tun.
Beide Partien hat er verloren. Heute führte er die schwarzen Steine und
holte gegen Roman Bläser den Punkt - nach nur 14 Zügen.
Erste Großmeisterduelle ─
Baklan und Manca vorne
Am dritten Turniertag kam es
zu den ersten Großmeisterduellen. Den Arbeitstag rasch beendet haben GM
Okhotnik und GM Antoniewki. Der polnische Großmeister wählte gegen den
Doppelschritt des Königsbauern die französische Verteidigung, der
Senioren-WM wählte dabei die Abtauschvariante. Die mit starker
Remistendenz behaftete Eröffnungswahl bestätigte einmal mehr seinen Ruf:
Der Handschlag, der die Punktteilung besiegelte, folgte nach dem zehnten
Zug.
Begeisterndes Schach
spielt IM Federico Manca. Nach seinem Aufsehen erregenden Sieg gestern
gegen Sulskis nahm er GM Kveinys den Punkt ab. In einer spanischen Partie
fand der Littauer nicht das richtige Gegenmittel gegen die Angriffe auf
die weiße Königsstellung. Punkt für Manca. Überhaupt war es nicht der Tag
für die Großmeister aus Litauen: Sulskis, immerhin die Nummer drei der
Setztliste, musste heute seine zweite Niederlage eintragen lassen und ist
damit wohl schon aus dem Rennen um den Turniersieg.
Sie mischen im Spitzenfeld
mit:
GM
Sipke Ernst (links) und
GM Fernando Peralta
Der Elovavorit,
Vladimir Baklan, kommt mit der Favoritenrolle derzeit am besten zurecht.
Der für Deutschland spielenden Arkadij Rothstein quittierte die Niederlage
nach 41 Zügen, nachdem Baklan die schwächen der schwarzen Bauernstellung
nachwies.
Am Brett daneben
spielten Gretarsson und Peralta 24 Züge. Die Figuren hatten ihre
Positionen derart bezogen und die Stellung verriegelt, dass ein
Weiterspielen kaum Sinn gemacht hätte.
Einen Sieg
konnte heute FM Alexander Bertagnolli verbuchen. Dessen Gegner, Roland
Kottenhof, büsste einzügig eine Figur ein und gab die Partie sofort auf.
Ihre ersten Erfolge konnten Ruben Bernardi und Mirko Waldner feiern.
Bernardi siegte nach 52 Zügen und zwei Bauern mehr auf dem Brett gegen
Giulio Simeone, Waldner sicherte sich in einem Bauernendspiel den
entscheidenden Vorteil, nachdem er seinem Gegner die Qualität abnahm.
Grödens
Vereinsobmann Rainer Demetz spielte heute gegen die Frauen-GM Martha
Fierro Baquero und holte sich mit einfachem Spiel den halben Punkt.
Ausgeglichener hätte die Schlussstellung nicht sein können. Pech hatte
Stefan Moroder. Er durchschaute die schwarzen Absichten am Königsflügel zu
spät und sah sich mit seinem König im Mattnetz verstrickt zur Aufgabe
gezwungen.
Stand nach 3 Runden: 1. - 2.
Platz: Baklan und Manca je 3 Punkte, 3. - 9. Getarsson, Romanishin,
Peralta, Ernst, Arun Prasad, Saravanan und Okthotnik je 2,5 Punkte.
Erfreulicherweise
funktionierte heute die Live-Übertragung der Partien wieder. Gestern
stürzte der für die Übertragung zuständige Computer ab, heute zu Beginn
der Runde gab es zwar auch einige Problemchen, doch spätestens nach der
ersten Spielstunde hatte die Datenleitung ein Einsehen mit den über 500
Schachfreunden, die die Partien mitverfolgen.
Gestern hielt sich auch der
Großmeister Ivan Sokolov überraschen im Spielsaal auf. Er verbringt
derzeit seinen Urlaub in Gröden und warf bei dieser Gelegenheit einen
Blick auf die noch laufenden Partien.
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server24 chess
festival - 2. Spieltag
Federico Manca mit
der Partie des Tages
3 JUN
2012 Seit
heute bestreiten 56 Teilnehmer das A-Open des "server24 chess festival".
Neu im Feld ist IM Roberto Mogranzini, der in wenigen Wochen selbst als
Organisator des Opens von Forni di Sopra in Aktion sein wird.
Zunächst ein bisschen Statistik: Von den 56 Spielern haben 55 eine
internationale Elozahl, der einzige ohne FIDE-Wertung ist Rainer Demetz.
Die Spieler kommen aus 19 Nationen, der FIDE-Elodurchschnitt aller
Spieler beläuft sich auf 2270 Punkte, der Durchschnitt der besten zehn
Spieler 2551 Punkte. Ein toller Wert.
Mehr als die Hälfte der Spieler hat einen Titel: Es spielen 14
Großmeister, neun internationale Meister (davon auch die einzige Dame im
Feld, die Frauen-GM Martha Fierro Baquerro) und sechs FIDE-Meister. Diese
hohe Dichte an Titelträgern im Feld führte dazu, dass schon am zweiten
Spieltag eine schöne Anzahl an Spitzenspielen zusammenkommt. Leichte
Gegner gibt es für die Favoriten keine mehr.
Mitfavorit
Sarunas Sulskis in Nöten: Das Bild entstand kurz vor
dem
Springereinschlag auf f7.
Heute musste man schon fast im Saal als Zuschauer sein, denn die
Live-Übertragung der Partien ist leider mitten in der Runde abgestürzt.
Dennoch wurde den Zuschauern Kampfschach geboten! Vor allem konzentrierte
sich das Interesse schon bald nach Rundenbeginn auf das dritte Brett, wo
IM Federico Manca der Nummer drei, Sarunas Sulskis sehenswert nach 16 Zügen
den Punkt abnahm. Ein Leckerbissen für Freunde der Aljechin-Eröffnung!
Nach den Zügen 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 dxe5 5.Sxe5 Sd7 krachte es
bereits gewaltig: 6.Sxf7!? Kxf7 7.Dh5 Ke6 und nun kann man - wenn man will
- die Punktteilung mit der Schaukel Dh5-g4+ erreichen, während der luftig
stehende schwarze Monarch zwischen e6 und f7 hin und her pendelt. Manca
hatte dazu aber keine Lust und setzte den Kampf fort mit 8.c4 S5f6 9.d5+
Kd6 10.Df7, was De6+ mit Mattangriff droht. Sulksis verteidigte sich mit
10...Se5, doch nach 11.Lf4 stand der Springer unbeweglich auf e5. Weiter
ging es mit 11.Lf4 c5 12.Sc3 a6 (wegen der Drohung Sc3-b5+ mit günstigem
Rückgewinn der Figur) 13.b4 Db6 14.Tc1 g5 15.Lg3. Es scheint als
könnte sich Schwarz von der Umklammerung lösen. Doch jetzt spielte Sulskis
15...Lf5, was sich als als fataler Boomerang erwies: Nach 16.Ld3!
unterzeichnete Sulkis seine Niederlage.
Von den Südtiroler Teilnehmer konnte heute Stefan Moroder einen Punkt
erringen. Er siegte mit den schwarzen Steinen gegen Alessandro Rubini.
Ruben Bernardi teilte den Punkt gegen Mario Rösch, der gestern Alexander
Bertagnolli unterlag. Der Kalterer unterlag heute so wie Demetz, beide
hatten mit Kveinys und Gleizerov zwei Großmeister als Gegner.
Nach zwei
Runden führt eine neunköpfige Gruppe mit Baklan, Manca, Arun Prasad,
Gretarson, Peralta, Romanishin, Kveinys, Rothstein und
Senioren-Weltmeister Okhotnik das Feld an.
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server24 chess
festival - 1. Spieltag
Rainer Demetz schafft
die erste Überraschung
2 JUN
2012 Das
"server24 chess festival" ist gestartet und brachte bereits die erste
Überraschung hervor: Für diese sorgte Rainer Demetz.
Nun
ist es also gestartet, das "server24 chess festival". Leider gab es A-Open
noch einige Absagen: Schule und ein 9-tägiges Schachturnier unter einen
Hut zu bringen war für die Spornbergers doch etwas zu viel, und die
angekündigten FM Gatterer und FM Micheli sucht man ebenfalls vergeblich in
der Startliste.
Dem Grödner Spitzenspieler und Mitglied des server24-Organistationskomitee
gelang zum Auftakt die erste Überraschung: Mit dem Anzugsvorteil der
weißen Steine brachte er den als Nummer acht gesetzten russischen GM
Michail Ulibin (Elo 2519) nach 53 Zügen zu Fall. Von den im A-Open
spielenden Südtiroler konnte auch FM Bertagnolli den Punkt verbuchen. Er
benötigte einen Zug mehr um den titellosen Mario Rösch zu bezwingen.
Von den Spitzenspieler den Auftakt verpatzt hat auch die Nummer vier,
Evgeny Gleizerov. Er musste sich gegen den fast 400 Punkte schwächeren
holländischen Teilnehmer Jorden van Foreest mit einer Punktteilung
zufrieden geben. Und mit der letzten, beendeten Partie des A-Opens stand
ein weiterer Ausrutscher eines Großmeisters fest: Baron Tal remisierte
gegen Stefano Battistella.
Eine tolle Auftaktpartie lieferte die Nummer eins, Vladimir Baklan, ab.
Sein Gegner, Nicolas Curien, sah sich wohl im Vorteil, als er seinem
prominenten Gegner nach einer Bauerngabel eine Figur für zwei Bauern
abnahm. Der ehemalige Mannschaftsweltmeister aus der Ukrainie ließ sich
jedenfalls nicht aus der Ruhe bringen und zeigte, dass die Rochade, die im
nächsten Zug zur Bauerngabel führte, wohl besser durchdacht war als sein
Gegner meinte.
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server24 chess
festival
Pressekonferenz des
Organisationskomitee
26
MAI 2012 Trotz
der geschichtsträchtigen schachlichen Vergangenheit ist das Interesse der
lokalen Printmedien fast gleich Null. Das zeigte sich bei der
Pressekonferenz, bei welcher das O-Komitee das "server24 chess festival"
vorgestellt hat.
Vielleicht war auch nur der
Termin ungünstig; oder die Veranstaltung für die Printmedien nicht
attraktiv genug oder nichts neues im Land: Eine Schach-WM wie 1981 in
Meran oder ein Simultanspiel mit einem amtierenden Weltmeister gab es
schon. Auch gut besuchte Turniere, wie das letzte Turnier im Rahmen der
Bozner Festivals, fanden schließlich schon statt...
Dabei hätte die
Premiere des "server24 chess festival" schon etwas mehr Aufmerksamkeit
verdient. Es ist schließlich ein Turnier, bei dem Schachmeister der
Gegenwart nach St. Ulrich kommen. So fand die Pressekonferenz, bei der Thomas Moroder, SCG-Obmann
Rainer Demetz und Ruben Bernardi das Turnier vorstellten, gerade einmal vor einer
Handvoll Interessierter statt.
Thomas Moroder
ging zunächst auf die Entstehung des Turniers ein. Nach ersten
Überlegungen und Gesprächen begann man im Dezember 2012 it konkreten
Planungen, ein Turnier zu organisieren. Es sollte sich dabei aber nicht um
ein normales Open handeln, sondern um einen Wettbewerb, das das Prädikat
"das größte Italiens 2012" für sich in Anspruch nehmen kann. Wobei die
größten Kosten auf Preisgelder und auf die Nominierung starker und
attraktiver Spieler fallen.
Positives
Feedback gab es auf die eigens dafür geschaffene Homepage, die täglich 500
Zugriffe zählt. Eine Live-Übertragung der Partien ist geplant. Mit einem
Dank an die vielen Sponsoren rundete Moroder seine einführenden Worte ab.
Rainer Demetz,
der als nächster zu Wort kam, stellte den 53 Jahre alten Schachclub Gröden
vor und verwies auf Veranstaltungen, die der Verein in der Vergangenheit
abgehalten hat. Erwähnenswert dabei die Simultanspiele im Wolfgang
Unzicker, dem damals amtierenden Weltmeister Rustam Kasimdshanov und die
Lehrgänge mit Igor Efimov, Nenad Sulava und Arthur Jussupov.
Ruben Bernardi
stellte einige der inzwischen 110 eingeschriebenen Teilnehmer vor. Dabei
verwies er besonders auf den Aspekt, dass sich das Teilnehmerfeld aus
Spielern aus 20 Nationen und vier Kontinenten zusammensetzt.
Interessant ist
vor allem die vom Künstler Gregor Prugger geschaffene Werk "Trofeo ad
Gredine". Der Ausdruck stammt aus einer urkundlichen Erwähnung Grödens aus
dem Jahr 999.
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server24 chess
festival
Auch ein amtierenden
Weltmeister kommt
26
MAI 2012 Dass
beim "server24 chess festival" voraussichtlich zwei ehemalige
Mannschafts-Weltmeister mit dabei sind, dürfte dem Leser inzwischen
bekannt sein. Doch beim genaueren Hinschauen entdeckt man unter den 14 in
St. Ulrich anwesenden Großmeistern auch einen amtierenden Weltmeister.
Vladimir Okhotnik ist mit
seiner aktuellen FIDE-Elozahl 2463 zwar "nur" die Nummer 15 des Turniers,
im Auge behalten muss die Konkurrenz den unter französischer Flagge
spielenden gebürtigen Ukrainer trotzdem.
Okhotnik ist 62 Jahre alt,
den Titel eines Großmeisters erhielt der aber erst vor wenigen Monaten.
Ausschlaggebend für die Titelverleihung war der Gewinn der
Senioren-Weltmeisterschaft im kroatischen Rijeka Ende November des
vergangenen Jahres. Bei diesem Event war er ebenfalls als Nummer 15
gesetzt, konnte mit neun Punkten aus elf Runden aber einen Solosieg
feiern. Erstaunlich war dabei vor allem das Ergebnis von 5,5 Punkten in
den letzten sechs Siegen, was ihn auf Platz eins der Senioren-WM brachte.
Einen Sieg verbuchte er dabei gegen FM Carlo Micheli, wobei eine
Eröffnungsvariante aufs Brett kam, über die Okhotnik ein Buch geschrieben
hat.
Zu seinen
bisherigen Erfolgen gehört auch der Gewinn der Landesmeisterschaft der
Ukraine in Dnjepropetrowk. Das war allerdings schon 1979. Den Titel eines
internationalen Meisters erhielt er 1987.
Heuer hat er bereits zwei
weitere Turniere gewonnen. Im Februar gewann er das Open von Villach, und
das vor wenigen Tagen beendete 30. Senioren-Open von Lichtenstein
entschied er mit acht aus neun ebenfalls für sich.
GM Vladimir Okhotnik |
IM Saravanan
Venkatachalam |
Ein interessanter Spieler ist
auch ein Teilnehmer aus Indien, dessen Namen allerdings etwas Übung
erfordert: Saravanan Venkatachalam. Er ist 41 Jahre alt und ist Träger des
Titels eines internationalen Meisters. In den letzten Jahren spielte er
sehr viele Turniere, zuletzt gewann er im November 2010 in Budapest ein
GM-Turnier der Kategorie 8 (Ø 2409). Vor gut einem Jahr spielte er sein
letztes offizielles Turnier, bevor er eine Pause einlegte, nachdem er
Vater geworden ist.
Zu Zeit befindet er sich in
Moskau. Dort beobachtet und berichtet er für ChessBase vom WM-Kampf
zwischen Viswanathan Anand und Boris Gelfand. Übrigens: Venkatachalam
kommt wie Anand aus Chennai. Bringt er seinen bekannten Landsmann etwa mit
nach St. Ulrich? Angeblich basteln die Organisatoren an einer
Überraschung...
Vielleicht erfährt man in
Kürze ja mehr. Am Dienstag stellt das O-Komitee das "server24 chess
festival" im Rahmen einer Pressekonferenz in Bozen der Öffentlichkeit vor. Der
Countdown läuft.
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server24 chess
festival
Zwei Weltmeister
kommen nach St. Ulrich
23
MAI 2012 St.
Ulrich wird Anfang Juni den Höhepunkt des Südtiroler Schachjahres 2012
erleben: Das erstmalig
zur Durchführung ausgeschriebene "server24 chess festival" darf man schon
jetzt und ohne Zweifel zu einem der "größten und stärksten Turniere
Italiens" zählen, wie es Thomas Moroder formulierte. Ob das nun stimmt
oder nicht: Fakt ist, dass die Besetzung attraktiv ist..
Es
ist noch etwas Zeit für Unentschlossene, den Höhepunkt des Südtiroler
Schachjahres nicht nur am Rande, sondern vor allem mittendrin
zu sein. Mit derzeit 14 Großmeistern und neun internationalen Meistern
in der aktuellen Teilnehmerliste bietet "server24" einen hochkarätigen
Event. Und das praktisch vor der Haustür.
Das
Teilnehmerfeld wird angeführt von Vladimir Baklan. Der 34-jährige
Ukrainer, der seit 1998 Großmeister ist, nimmt mit einer aktuellen
FIDE-Wertung von 2612 Elopunkten Platz eins der Setzliste ein. Baklan, dessen richtiger
Vorname Wolodymyr lautet, scheint vor allem ein Spezialist für
Mannschaftswettkämpfe zu sein. Mit der ukrainischen Nationalmannschaft
holte er bei der Schacholympiade 200o in Istanbul die Bronzemedaille, und
2002 gehörte er zum siegreichen Team, welches in Jekaterinburg die
russische Mannschaftsmeisterschaft gewann. Mit Kiev holte er beim
Europacup 2008 im griechischen Kallithea den dritten Rang, gewann aber
alle seine Partien und erzielte dabei eine sagenhafte Performance von 3004 Elopunkten.
Den größten Erfolg feierte er
2001 in Jerewan, als er an der Seite der Weltstars wie Wassili Ivantschuk
und dem späteren FIDE-Weltmeister Ruslan Ponomarjow die
Mannschaftsweltmeisterschaft gewann.
Zwei Spieler, die 2001
Weltmeister mit der Nationalmannschaft
der Ukraine waren:
Vladimir Baklan (links) und Oleg M Romanishin (rechts) |
Zum
sechsköpfigen Aufgebot der ukrainischen Nationalmannschaft gehörte damals auch Oleg Romanishin, der sich ebenfalls
im Teilnehmerfeld des "server24"-Turniers befindet. Der inzwischen 60-jährige Großmeister gehörte
zu Sowjetzeiten zu den stärksten Spieler des Landes und nahm mehrmals an
der sowjetischen Einzelmeisterschaft teil, die in der Schachwelt als
stärkster und härtester Wettbewerb galt. Romanishin vertrat als Spieler
die Nationalmannschaften der UdSSR und später die
Ukraine, wobei er bei den Schacholympiaden zwei Mal Silber und zwei mal
Bronze errang. Drei Mal gewann der mit der UdSSR die Mannschafts-EM und
2001 mit der Ukraine die Mannschafts-WM. Von seinen vielen Erfolgen ragt
der vor allem der Turniersieg von 1977 in Leningrad hervor: Er teilte den
Turniersieg mit Michail
Tal, ließ dabei aber Vassily Smyslov, Rafael Waganjan und Anatoli Karpov
hinter sich. Romanishin
bringt 2511 Elopunkte mit nach Gröden.
Nummer zwei der
Setzliste ist Fernando Peralta aus Argentinien mit 2590 Punkten.
Peralta ist 32 Jahre alt und Großmeister seit 2004. Er gewann 2006 die argentinische
Landesmeisterschaft. Zudem ist er dreifacher Sieger der panamerikanischen
Meisterschaft und vertrat Argentinien bei drei Schacholympiaden. Im
mitteleuropäischen Raum machte er sich einen Namen durch seinen Triumph
beim Neckar-Open 2009 in Deizisau dank besserer Wertung vor Naiditsch.
Sarunas Sulskis
ist 39 Jahre alt, stammt aus Litauen und ist dort die Nummer eins.
Großmeister ist er seit 1996. Er gewann 2001 die litauische Meisterschaft.
Seit 1994 spielte er bei sechs Schacholympiaden. Mit 2586 ist er die
Nummer drei des "server24 chess festival".
Aus Italien
nehmen mit Roberto Mogranzini (Elo 2461), Fabio Bruno (2447), Federico
Manca (2424), Alessio Valsecchi (2413, er wurde 2008 in Meran
U16-Vizeitalienmeister) und Giulio Borgo (2395, Sieger des Brunecker
Halbblitzturniers 2007) gleich fünf Träger des Titels "internationaler
Meister" teil. Aus Südtirol haben sich die beiden Fide-Meister Alexander
Bertagnolli und Florian Gatterer angekündigt. Beteiligen werden sich auch
die beiden Grieser Maximilian und Andre Spornberger, vom Schachclub Gröden
haben sich Ruben Bernardi, Rainer Demetz, Stefan und Thomas Moroder
eingeschrieben.
Die
teilnehmenden Titelträger in St. Ulrich (geordnet nach Titel):
GM Baklan Vladimir 2612 UKR
GM Peralta Fernando 2590 ARG
GM Sulskis Sarunas 2586 LTU
GM Gleizerov Evgeny 2570 RUS
GM Sipke Ernst 2554 NED
GM Antoniewski Rafal 2536 POL
GM Ulibin Mikhail 2519 RUS
GM Arun Prasad Subramanian 2519 IND
GM Petkov Vladimir 2512 BUL
GM Rotstein Arkadij 2512 GER
GM Kveinys Aloyzas 2512 LTU
GM Romanishin Oleg 2511 UKR
GM Baron Tal 2467 ISR
GM Okhotnik Vladimir 2463 FRA
MI Gretarsson Hjörvar Steinn 2477 ISL
MI Mogranzini Roberto 2461 ITA
MI Bruno Fabio 2447 ITA
MI Solomon Kenny 2429 RSA
MI Manca Federico 2424 ITA
MI Valsecchi Alessio 2413 ITA
MI Saravanan Venkatachalam 2401 IND
MI Borgo Giulio 2395 ITA
MI Pulvett Daniel 2358 VEN
MF Bertagnolli Alexander 2370 ITA
MF Dittmar Peter 2297 GER
WGM Fierro Baquero Martha 2377 ECU
WMI Papp Petra 2292 HUN
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Gröden
31
Jan 2012
Ein großes Openturnier in St. Ulrich
Ein
Openturnier mit mehreren Großmeistern am Start hat es in Südtirol schon
lange nicht mehr gegeben. Im Juni wird das anders: Der Schachclub Gröden
steckt mitten in den Planungen für das "server24 chess festival" und
verspricht - laut Ausschreibung - die Teilnahme von mindestens 15
Großmeistern und ein Preisfond von 13.000 Euro. Ein Grund mehr, sich den
Termin vom 2. bis 10. Juni dieses Jahres vorzumerken.
Dazu
schreibt Rainer Demetz, der Obmann des Schachclubs Gröden:
Der
Schachclub Gröden veranstaltet in St. Ulrich im Kulturhaus „Luis Trenker“
ein internationales Schachturnier vom 2. bis 10. Juni 2012.
Das
Ziel ist, neues Interesse und Begeisterung für das Schach zu wecken, vor
allem für die Schüler und Jugendlichen unseres Tales und ganz Südtirols
und auch außerhalb der Provinz, die nicht nur live ein derartiges Turnier
verfolgen können, sondern sogar selbst mitspielen können und sich dadurch
auf der internationalen Bühne mit den wirklichen Schachprofis messen
können.
Um
ein Beispiel zu machen: bei einem Skiweltcuprennen können alle nur
zuschauen, aber kein Jugendlicher oder kein Amateur kann sich auf der
Piste mit den Profis messen. Beim Schach hingegen ist das möglich, denn alle
Interessierten können die Anwesenheit
und Leistungen von bekannten
Schachprofis (es werden
mindestens 15 Großmeister teilnehmen) direkt
und in erster Person hautnah erleben!
Der
Turniersieger erhält einen Pokal mit der Bezeichnung „Trofeo ad Gredine“,
eine ladinische Trophäe, welchen an das historische Dokument erinnert, in
dem jenes Wort zum ersten Mal erwähnt wurde, das dann den Namen „Gröden“
hervorgebracht hat. Auf diese Weise kann auch der Schachwelt die
ladinische Realität vor Augen geführt werden.
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