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43. Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft 2011/12 24 Vereine und 45 Mannschaften sind bereit Der Bozner Schachclub Arci Scacchi meldet den interessantesten Neuzugang
Der Beschluss der Vollversammlung, die "Ausländerregelung" zu Fall zu bringen, brachte Südtirols Schachvereine dazu, ihre Angelruten auszuwerfen. Und siehe da, der eine und andere Club hat dabei sogar einen guten Fang gemacht...
Seit Freitag Abend sind die Anmeldungen zur 43. SMM unter Dach und Fach. 24 Vereine nehmen daran teil, und diese schicken insgesamt 45 Mannschaften ins Rennen. Mit der Einschreibung wird auch die Mannschaftsaufstellung bekannt gegeben. Einen Blick darauf zu werfen lohnt sich allemal.
Die Rundschau beginnt beim Titelverteidiger Richter/Lask. Die Bozner vertrauen das erste Brett dem Trientner Gastspieler Stefano Moncher an. Dahinter folgen Giuseppe Voltolini und Gianni De Vita. Das Stammsextett komplettieren Atto Billio, Maurizio Bevilacqua und Gianfranco Rigo. Der Insider merkt sofort, dass hier ein prominenter Name fehlt: FM Patrick Scharrer steht dem Verein heuer nicht zur Verfügung und wurde daher nicht eingeschrieben. Auch Claudio Battiston scheint nicht mehr im Kader auf.
Gar keine Veränderungen gibt es beim Vizemeister CSK Merania und Brixen/Milland. In Meran scheint man der Weisheit, dass ein siegreiches Team nicht zu verändern ist, zu folgen. Daher spielt auch heuer wieder FM Valerio Luciani am Spitzenbrett. Besonders erfolgreich war Brixen/Milland im letzten Jahr nicht, aber die Stammmannschaft bleibt trotzdem gleich wie vor zwölf Monaten. Angeführt wird das Sextett von Michl Sader.
Fast unverändert geht auch Rekordmeister Gröden auf Punktejagd. Auf den ersten fünf Brettern ist gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung festzustellen, nur der nicht mehr gemeldete Peter Wild wurde im Stammsextett durch Franz Prinoth ersetzt. Am Brett mit der Nummer eins nimmt Ruben Bernardi Platz.
Der SK Klausen hat heuer Albert Unterfrauner nicht mehr nominiert. Wie nicht anders zu erwarten ist FM Gerd Schacher auf der eins gesetzt. Als weitere Veränderung fällt auf, dass Hans Schrott vor seinem Bruder Ernst Schrott spielen wird. Bei der Überetscher Spielgemeinschaft Tramin/Kaltern hat man Vincenzo Giacopelli nicht mehr bestätigt. Alexander Bertagnolli vor Nicholas Paltrinieri und Mirko Waldner lautet daher die neue Aufstellung auf den ersten drei Brettern.
Beim SK Gries kündigt sich ein radikaler Generationswechsel an. Dass Max Spornberger die Nummer eins ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber Anwärter auf die Nummer zwei gibt es beim Bozner Stadtclub jede Menge. Nachdem Andre Spornberger im Vorjahr mit 9,5 Punkten brillierte, traut man dem aufstrebenden Talent höhere Aufgaben zu. So darf er jetzt hinter seinem Bruder auf dem zweiten Brett Platz nehmen. In die Stammmannschaft aufgerückt ist Massimo Zammarchi, nachdem Giovanni Benaglia nicht mehr im Kader aufscheint.
Dem SC Naturns Jambo obliegt die Ehre, als erster Südtiroler Schachverein mit einem Internationalen Meister in seinen Reihen zu spielen. Dass Josko Mukic auf Brett eins spielen wird, muss man nicht unbedingt erwähnen. Ansonsten ist im Sextett der ersten Mannschaft keine nennenswerte Veränderung zu erkennen.
Die zweite Mannschaft von Naturns hat wie Lana vom Aufstiegsrecht Gebrauch gemacht. Wie es aussieht, wird die Mannschaft SC Naturns Jambo II von der angegebenen Aufstellung des Öfteren Spieler an die erste Mannschaft abtreten müssen, sodass der Kampf um den Klassenerhalt im Vordergrund steht. Dieses Ziel hat auch der SC Lana vor Augen. Aber ohne Verstärkungen dürfte der Kampf um den rettenden zehnten Tabellenplatz allerdings sehr schwer werden. Immerhin hat man den Sprung ins Oberhaus gewagt, und das ist auch schon ein Gewinn.
Dem Abstieg knapp entronnen ist im Vorjahr der Schachclub Ehrenburg. Heuer soll das nicht mehr passieren, weshalb FM Florian Gatterer und Christian Hengl wieder im Kader aufscheinen. Man kann gespannt sein, ob und wann sie zum Einsatz kommen. Mit dem Abstieg nichts zu tun haben will anscheinend auch der Bozner Club ASD Arci Scacchi. Deshalb holte man sich zwei neue Spieler. Zum einen den hierzulande inzwischen nicht mehr unbekannten FM Antonio Rosino (Elo 2231) und Toni Preziuso (Elo 2141) aus der Schweiz. Wollen die Bozner Ernst machen oder blufft der Club so wie einst der Schachclub Bruneck? Die Pusterer verblüfften vor einigen Jahren mit der Aufstellung von IM Rossi, zum Einsatz gekommen ist er jedoch nie.
Im Passeiertal gehen die beiden Schachvereine Passeier und St. Martin noch einmal einen gemeinsamen Weg. In einer Sitzung wurde die Möglichkeit, zwei Schachclubs zu melden, fallengelassen. Eine neue Nummer eins meldet der Schachclub SSV Taufers. Andreas Niederkofler ist im Frühjahr als Obmann des SC Bruneck zurückgetreten und spielt nun für Taufers am ersten Brett. Beim SC Bruneck hat man dafür einen Ersatz gefunden. Alexander Glück aus Deutschland lebt schon seit einiger Zeit in Südtirol und bringt eine deutsche Wertungszahl von 1996 Punkten mit. Deutschnofen und Ridnaun spielen auch heuer mit derselben Vorjahresmannschaft, lediglich die Reihenfolge der Aufstellung wurde etwas verändert. Und Wipptal Schach? Die Sterzinger haben sich ebenfalls verstärkt: Der neue Mann auf Brett eins heißt Saverio Gerardi. Der Meisterkandidat aus der Provinz Frosinone mit Elo 2184 dürfte vielleicht durch seine Teilnahme am letzten Bozner Open bekannt sein. Dort ist er allerdings nach zwei Runden aus dem Turnier ausgeschieden. Etwas merkwürdig mutet die Aufstellung von Aufsteiger Steinegg/Raiffeisen an, hat man doch in der ersten Mannschaft gleich drei Spieler ohne Elowertung aufgestellt. Steinegg ist einer von zwei Vereinen, der mehr U16-Spieler als Erwachsene gemeldet hat.
Der SV Lichtenberg spielt heuer nur noch mit einer Mannschaft und peilt den Wiederaufstieg an. Der SK Latsch hat Hermann Thöny als Nummer eins nominiert. Aus neun Jugendspielern und nur zwei Erwachsenen besteht der Kader des SK Algund. Die Nummer eins ist Christoph Wieser. Eppan spielt mit zwei Mannschaften, muss heuer aber ohne ihre früheren Leistungsträger Andrea Radivo, Arthur Niedermayr und Casadio auskommen. Mit Werner Hofer kann der Club zumindest einen guten Ersatz für den zu Richter/Lask gewechselten Lorenzo Casadio melden. Es bleiben noch Cedas Iveco und der ASC Niederdorf. Bei den Boznern bleibt alles beim alten, bei den Pusterern gibt es leichte Veränderungen: Für den nicht mehr bestätigten Oswald Weiler ist Ralf Di Lazzaro zu den Pusterern gestoßen. Er spielte letztes Jahr bei Wipptal Schach.
Leider fehlt heuer ein Schachclub. Die anhaltenden Probleme, genügend Spieler aufzubieten, haben Markus Masetti dazu veranlasst, den SSB zu informieren, dass der Schachclub Leifers heuer an der Mannschaftsmeisterschaft nicht teilnehmen wird.
Bei drei Vereinen hat es gegenüber dem Vorjahr einen Führungswechsel gegeben: In Bruneck ist nach dem Rücktritt von Andreas Niederkofler der ehemalige SSB-Präsident Andreas Steger zum neuen Sektionsleiter gewählt worden. Manfredi De Polzer ist Nachfolger von Andrea Radivo in Eppan. Und in Naturns ist Anton Christanell an die Stelle von Hans Unterthurner gerückt.
Alle Vereinswechsel
Alle gemeldeten Vereine in der Übersicht:
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