SSB-Elorangliste

Der österreichische K-Wert hat ausgedient

In Zukunft gilt eine neue Berechnung zur Bestimmung der Elozahl

 

Der 15. Juni gilt seit einigen Jahren schon als Stichtag für die Berechnung der neuen SSB-Elorangliste, die am 1. Juli erscheint. Mit dem Stichtag endet jetzt die Ära der bisherigen Berechnungsform. Der Vorstand des SSB hat sich auf der letzten Sitzung auf eine neue Richtlinie geeinigt, die für die SSB-Mitglieder einige Veränderungen mit sich bringt.

 

     Die vielleicht wichtigste Veränderung ist die Abschaffung des bisher verwendeten Entwicklungskoeffizient. Der so genannte K-Wert wurde über viele Jahre lang  dem österreichischen Berechnungsverfahren entnommen und wurde - bedingt durch eine mathematische Formel - kleiner, je höher die eigene Elozahl war. Damit ist jetzt Schluss. Der Vorstand hat sich im Zuge der Erneuerung der Richtlinien darauf geeinigt, die Berechnung dem internationalen Standart anzupassen und in Zukunft zwei Faktoren zu berücksichtigen.

Für Spieler mit einer Elozahl ab 1800 gilt somit der K-Wert 15, darunter wird die Elovariation eines Spielers mit dem K-Wert 30 berechnet. Hohe Elogewinne gehören somit der Vergangenheit an.

 

     Mit den neuen Richtlinien gelten nunmehr auch Partien mit einer Mindestbedenkzeit von 60 Minuten als wertbar. Diese Neuerung könnte vor allem für Vereine ein Anreiz sein, ihre internen Turniere für die SSB-Elorangliste zur Auswertung anzumelden. Diese müssen aber bedingungslos vor Turnierbeginn beim Eloreferenten angemeldet werden.

 

     Ungewertete Spieler müssen auch in Zukunft drei Partien gegen Spieler mit Elozahl bestreiten, um selbst eine Wertungszahl zu erhalten. Einem Änderungsantrag des Elo-Referenten, welcher eine Erhöhung des Partienminimums als sinnvoll betrachtet hätte, stimmte der Vorstand nicht zu. Als Grundlage für die Berechnung gilt das FIDE-Wertungssystem, welches der SSB schon seit einigen Jahren anwendet, wobei die gemachten Erfahrungen durchwegs positiv sind.

 

     Nicht für die Rangliste berechnet werden Zweikämpfe, bei denen ein oder beide Spieler ungewertet sind. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Partien gegen ungewertete Spieler, falls diese in einem Turnier im Schweizer System oder in einem Mannschaftsturnier gespielt werden. Im Gegensatz dazu werden in einem vollständig ausgetragenen  Rundenturnier (d. h. ohne Forfait- oder Kontumazpartien) die Ergebnisse gegen ungewertete Spieler mitberechnet.

 

   Mit den neu genehmigten Richtlinien hat der SSB-Vorstand die Schaffung einer präzisen Reihenfolge bei punktgleichen Spieler abgeschafft. Der Einfachheit halber werden somit in Zukunft Spieler mit gleicher Elozahl an den selben Ranglistenplatz gesetzt.

 

     Die Erscheinungsweise der SSB-Eloranglisten wurde auch neu geregelt. Turnierergebnisse, die zwischen 1. Jänner und 30. Juni gespielt werden, werden für die Rangliste vom 10. Juli, Ergebnisse, die zwischen 1. Juli und 31. Dezember gespielt werden, für die Rangliste am 10. Jänner berücksichtigt. Spieler, die in zwei aufeinander folgenden Wertungsperioden keine wertbare Partie gespielt haben oder keine wertbare Partie zur Auswertung eingereicht haben, werden als inaktiv betrachtet und werden nicht in der Rangliste geführt. Sie behalten jedoch ihre Elozahl.

 

Turniere, die im Ausland oder außerhalb der Provinz gespielt werden, können beim Eloreferenten zur Auswertung angemeldet werden. Allerdings muss dies vor Turnierbeginn geschehen.

 

Alle Änderungen sind mit Erscheinen der neuen Elorangliste am 1. Juli 2011 wirksam.