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Schachhistoriker treffen sich in Bozen Dreitägige Zusammenkunft der KWO-Mitglieder in Südtirol
Mitglieder der Ken-Whyld-Association haben Bozen Mitte Mai einen Besuch abgestattet. Einer Einladung von Luca D'Ambrosio folgend hatten sie aber auch allen Grund dazu, in der Südtiroler Landeshauptstatt ein Treffen abzuhalten: Über die neuesten Erkenntnisse zum Leben des Schachmeisters Daniel Harrwitz wollte man sich ein Bild verschaffen...
Die Ken-Whyld-Association (kurz: KWA) ist im November des Jahres 2003 in Braunschweig (Deutschland) gegründet worden. Vorrangiges Ziel dieser Vereinigung ist die Zusammenführung der weltweit verstreuten Informationen der Sammler und der großen Schachbibliotheken. Zudem unterstützt die Vereinigung Buchpublikationen und Zeitschriftenartikel, die schachhistorische Hintergründe abdecken oder die Bibliographie der Schachliteratur erweitern. Langfristiges Ziel ist die lückenlose bibliographische Erfassung der Schachliteratur in einer Datenbank. Ein Mal im Jahr wird ein Mitgliedertreffen organisiert. Im Jahr 2011 war Bozen der Treffpunkt. Namensgeber der KWA ist der englische Schachhistoriker Kenneth Whyld, der die Gründung selbst nicht miterlebte: Er starb am 11. Juli 2003. Die Vereinigung zählt weltweit über 180 Mitglieder, unter ihnen bekannte Namen wie GM Juri Awerbach, die bekannten Schiedsrichter Lothar Schmid und Geurt Gijsen, der frühere FIDE-Präsident Fridrik Olafsson - und Luca D'Ambrosio. Der Bozner machte sich zuletzt in Historikerkreisen einen Namen durch die Entdeckung des Grabes des früheren Schachmeisters Daniel Harrwitz. Die dabei gemachten Erkenntnisse führten dazu, dass die biographischen Angaben dieses bedeutenden Meisters, der Wettkämpfe gegen Anderssen, Staunton, Horwitz, Löwenthal, Williams und Morphy spielte, in sämtlichen Publikationen korrigiert werden mussten. Und so begann das diesjährige Treffen der Schachhistoriker an jenem Ort, wo sich Daniel Harrwitz' letzte Ruhestätte befindet: im jüdischen Friedhof in Bozen.
Mit einem Besuch des Benediktinerklosters in Muri Gries ging der erste Tag zu Ende.
Am zweiten Tag folgten im Kolpinghaus - nach einer Gedenkminute für Professor Carlo Alberto Pagni - die Referate zu folgenden Themen:
• Luca D'Ambrosio:
Spurensuche zur Schachgeschichte Südtirols von 1300
Luca D'Ambrosio referiert
Nach der Mittagspause warf die Gruppe einen kurzen Blick in den Kreuzgang der Dominikanerkirche und reiste anschließend mit dem Bus nach Meran.
Am Vormittag des dritten und letzten Tages fanden die Referate im Mehrzwecksaal des Premstallerhofes statt. Dort, wo der Schachclub ASD Arci Scacchi seinen Sitz hat und am Nachmittag der Startschuss zum 6. Bozner Open fiel. Aus Budapest und Wien reisten Tamás Erdélyi und Michael Ehn an. Es fanden folgende Vorträge statt:
• Antonio Rosino:
The golden age of chess in Venice: 1929-1953
Nach den Vorträgen stand die Bibliothek des SC ASD Arci Scacchi im Mittelpunkt des Interesses. Hierbei dürfte es sich um die größte Sammlung von Schachbüchern eines Vereins zwischen München und Verona handeln. Über den Verein erschien vor zwei Jahren bekanntlich auch eine Festschrift aus Anlass des 25-jährigen Bestehens. In einer kurzen Ansprache dankte Guy Van Habberney dem Organisator des Bozner KWA-Treffens und übergab ihm ein Buchgeschenk (Bogoljubow, Moskau 1925). Anschließend eröffnete er den Büchermarkt. Bei dieser Gelegenheit kündigte Michael Ehn unter dem Applaus der Anwesenden seinen Beitritt zur KWA an.
Links:
C.N. 6286. Daniel Harrwitz
www.arciscacchi.it/Sito01/Bollettini/Bollettino21presentazioneparte1.pdf
Weitere Informationen zu Ludwig Engels:
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