30. offenes internationales Halbblitzturnier

Klundt's vierter Triumph in Klausen

 

Nachdem er sich im Vorjahr mit dem zweiten Rang begnügen musste, wurde der Internationale Meister Klaus Klundt aus Deutschland seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich beim Jubiläumsturnier des Schachclubs Klausen einen weiteren Eintrag in der Siegerliste.

 

An jedem letzten Wochenende im August ist Klausen Schauplatz eines zweitätigen Schnellschachturniers, und das nun schon seit 30 Jahren. Über den Turniermodus darf man ruhig ein paar Worte verlieren: Der Samstag steht im Zeichen der Qualifikation, wobei in Zehnergruppen um den Einzug in das A- und B-Finale gekämpft wird. Der Rest spielt dann in der C-Gruppe. Die Finalrunden am Sonntag werden dann im Schweizer System gespielt.

 

Die Qualifikation hat seine Tücken: Abhängig von der Zusammenstellung der Gruppen kann das eigene Ergebnis gut oder schlecht sein. So reichten beispielsweise Günther Oberhammer (Schachclub Bruneck) in Gruppe 1 drei Punkte zum Einzug in das B-Finale, während vier Zähler von Lino Mairhofer (Ehrenburg) in Gruppe 7 und von Isabell Scharrer (Richter/Lask) in Gruppe 8 nur für die "C" reichten.

Eine weitere Besonderheit dieses Turniers ist die Regelung, dass bei Punktgleichheit die direkte Begegnung über die bessere Platzierung entscheidet (üblich ist bei Rundenturnieren die Feinwertung). Diese wurde dem Grödner Martin Oberrauch zum Verhängnis. Trotz sieben Punkte, darunter ein Remis gegen Klundt, blieb ihm die Teilnahme am A-Finale verwehrt. Das gleiche widerfuhr dem Ehrenburger Matthias Gatterer. Dass anderswo sieben Punkte locker zum Einzug in das A-Finale reichten, muss man jetzt wohl nicht mehr erwähnen.

 

Als Titelverteidiger ging Gerd Schacher vom ausrichtenden Schachclub Klausen an den Start. Immerhin ging der Vorjahressieger motiviert zur Sache und hatte mit 3,5 Zählern aus den ersten vier Runden einen glänzenden Start verzeichnet. Aber die Statistik spricht gegen den Südtiroler Schachmeister: Bis auf den österreichischen Großmeister Josef Klinger konnte noch nie ein Spieler zwei Mal hintereinander Klausen als Sieger verlassen, und die Statistik hatte auch diesmal recht. In der fünften Runde kassierte er gegen Rainer Demetz (Gröden) die einzige Niederlage. Trotzdem besaß er in der entscheidenden letzten Runde noch ausgezeichnete Chancen auf den Turniersieg, die aber der spätere Sieger zunichte machte. Schacher belegte als bester Südtiroler Rang drei und erbrachte einmal mehr den Beweis, dass er sich im Dürersaal wohl fühlt. 

 

Klaus Klundt, der ehemalige Vize-Weltmeister bei den Senioren, hatte sich für den Finaldurchgang eine simple, aber bewährte Taktik zurechtgelegt: Mit Weiß spielte er unter anderem gegen Christop Kondrak und Patrick Scharrer auf Sieg, mit den schwarzen Steinen begnügte er sich (außer in der achten Runde gegen Rainer Demetz) mit Punkteilungen: Diese Rechnung ging auf, in der neunten und letzten Runde teilte er mit den weißen Steinen ausnahmsweise den Punkt: Das war der verdiente Turniersieg, der vierte nach 1978, 1995 und 1998.

Mit der abschließenden Preisverteilung, der ein schmackhaft angerichtetes Büffet vorausgegangen war, ging auch für die Organisatoren rund um Obmann Eugen Hartmann und seinem Team ein Tag gepaart mit vielen Glückwünschen zum Jubliäum zu Ende. 

 

Endstand: